Der Verkäufer – Beruf oder Berufung?

Wenn der Beruf des Verkäufers kein positives Image hat, wird es in Zukunft Personalprobleme auf der Fläche geben.

Hier finden Sie einige Tipps, wie der Beruf des Verkäufers zur Berufung werden kann.

Beruf oder Berufung

Als ich meine Ausbildung zum Verkäufer im Sporthandel absolvierte habe, habe ich mich manchmal nicht getraut zu sagen was ich mache. Ich schämte mich.

„Verkaufen ist doch ein Klacks“

„Verkaufen kann doch jeder“

„Was machst du? Verkäufer?“

Das waren Sprüche, die ich häufig hörte.

Meine Kumpels schlugen eine andere Richtung ein. Sie absolvierten eine Ausbildung zum Elektriker, Maurer, Physiotherapeut … aber Verkäufer?

Der Beruf des Verkäufers hat nicht den besten Ruf, weil er gern durch viele Leute kaputtgeredet wird.

Die Folge: Der Job des Verkäufers wird von vielen Verkäufern nicht ernstgenommen. Sie denken, sie könnten es und doch der Verkäufer-Job komplexer als man denkt.

Es gibt viel mehr Verkäufer als man denkt, nur werden sie anders bezeichnet. Einige Beispiele:

  • Sales Manager
  • Retail Direktor
  • Retail Manager
  • Area Manager
  • Bezirksleiter
  • Teamleiter
  • Storemanager
  • Filialleiter
  • Außendienstmitarbeiter
  • Manager grundsätzlich
  • Versicherungskaufmann
  • Mediaberater
  • Consultant
  • Berater

Wenn es um den Kunden geht, geht es auch ums Verkaufen. Punkt.

Somit ist es wichtig, dass wir Verkäufer uns um den Kunden kümmern.

Der Kunde ist Ausgangspunkt der Denkweise des Verkäufers
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Image und Perspektiven

Der Verkäuferjob ist nicht gut angesehen und daher ist die Rekrutierung für den Job schwer. Schlechtes Image, schlechte Arbeitszeiten, Entlohnung, Perspektiven im Handel und die Entwicklung des Handels sind Aspekte, die nicht gerade einladend sind, um eine Ausbildung zum Verkäufer zu absolvieren. Stellen bleiben unbesetzt und Geschäfte müssen diese Stellen durch Aushilfen besetzen. Personalbedarf für die Verkaufsfläche ist ja da.

Der Einzelhandel bekommt nicht genügend Leute für die Geschäfte. Somit werden langfristig Verkaufspersonal, Teamleiter, Erstverkäufer, Storemanager, Filialleiter fehlen.

Weiterhin können Übernahmen von Geschäften (Traditionsgeschäften) nicht stattfinden. Geschäfte, die vielleicht schon 50 oder sogar 100 Jahre bestehen schließen ihre Türen, da nicht geeignetes Personal vorhanden ist.

Die attraktive und abwechslungsreiche Ausbildung wird nicht in Anspruch genommen, da bei den Berufsanfängern die Attraktivität des Jobs nicht ganz oben angesiedelt ist.

Richtige Fachleute auf der Fläche sind schwierig zu finden, um die Kunden, die das Geschäft aufsuchen kompetent zu beraten und zu bedienen.

Dem Kunden gut bedienen

In dem Wort „Bedienen“ steckt auch das Wort „Dienen“. Diese Tatsache ist vielen Leuten schwierig zu vermitteln. Man soll keinen Bückling machen, das ist klar, und doch steckt in dem Wort „Dienen“ eine Grundeinstellung des Verkäufers:

  • „Bin ich bereit das Optimum für den Kunden zu erreichen?“
  • „Bin ich bereit mich so auf den Kunden einzulassen, sodass er das Gefühl bekommt, hier bin ich richtig?“
  • „Bin ich bereit aus Kundensicht zu denken?“

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Lust auf den Einzelhandel

Der Beruf des Verkäufers ist sehr vielseitig: Organisation, Planung, Kundenorientierung, Aktionsplanung und Aktionsdurchführung, dazu der direkte Kontakt mit dem Kunden.

Die Ausbildung kann so attraktiv gestaltet werden, dass junge Auszubildende wieder Lust auf den Einzelhandel haben. Die Förderung des Einzelnen in der Ausbildung ist ein ganz wichtiger Punkt:

  • Trainings
  • Projekte
  • Seminare
  • Förderungsmaßnahmen
  • Perspektiven aufzeigen
  • Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Firma
  • Ausbildungsplan

Durch eine Ausbildung, die motiviert und Lust auf den Einzelhandel macht, werden die Geschäfte wieder Mitarbeiter bekommen, die:

  • fachlich und sozial kompetent sind
  • sich mit dem Job und dem Geschäft identifizieren
  • proaktiv und verantwortungsbewusst gestalten wollen
  • wieder personelle Qualität auf die Fläche bringen werden
  • dynamisch und bereit sind das Geschäft anzuschieben
  • in der Lage sind, das Geschäft zu übernehmen

Die Geschäfte werden die Möglichkeit haben, wieder gute Umsätze zu generieren und somit wieder eine wichtige Rolle im Leben der Kunden zu spielen.

Kunden haben nicht so hohe Ansprüche wie man denkt, sie wollen einfach nur:

  • als Menschen wahrgenommen werden
  • respektiert werden
  • dass man ihnen zuhört
  • Ehrlichkeit, Transparenz und Offenheit
  • klare Kommunikation
  • dass die Verkäufer menschlich handeln
  • dass das Geschäft kundenorientiert denkt und handelt
  • ein langfristiges, vertrauensvolles Miteinander

Mein Fazit:

Der Verkäuferjob ist sehr abwechslungsreich, das wissen viele gar nicht. Die Leute sehen häufig nur jemanden, der im Geschäft steht, Ware einräumt, kassiert und …….. Da hört es für viele schon auf.

Wenn der Job weiterhin nicht so attraktiv dargestellt wird, dann wird es in Zukunft Personalprobleme auf der Fläche geben. Weiterhin sind Übernahmen von Geschäften gefährdet, die es schon lange am Ort gibt.

Es ist einfach sehr bitter, wenn drei oder vier Generationen ein Geschäft aufgebaut haben und dann einfach niemand das Interesse aufweist das Geschäft weiterzuführen. Leider ist diese Tatsache im Handel heute normal geworden.

Der Job des Verkäufers muss wieder attraktiver gestaltet werden, damit junge Auszubildende diesen Job gerne ergreifen.

 

Wie wäre es wenn der Verkäuferjob anders genannt wird?

  • Kundenmanager?
  • Kundenerlebnis-Manager?
  • Outfitmanager?
  • Wohlfühlmanager?
  • Kundenbegeisterer?
  • WunschvondenLippenableser?

Weit hergeholt?

Ich denke, dass der Job auf der Verkaufsfläche so vielfältig ist, dass die Azubis sicherlich darin aufgehen werden.

Gerade Organisation, Planung, Kundenorientierung, Aktionsplanung und Aktionsdurchführung sind Bereiche, die sehr spannend sind. Zudem gibt es auf der Fläche direktes Feedback von den Kunden, das ist wertvoll und darauf kann umgehend reagiert werden.

Folglich wird es auch wieder kompetentes, gut ausgebildetes Personal auf der Fläche geben, die die Kunden kompetent beraten und es auch mit Leidenschaft und Begeisterung wollen

Dieses Feuer spürt der Kunde!

Davon bin ich überzeugt!
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